Die ITB ist und bleibt die größte Reisemesse der Welt. Es gibt kaum einen Touristiker, der die ITB nicht kennt – weltweit. In diesem Jahr fand die Messe vom 9.-12. März im Krisenmodus statt: als „ITB now 2021“ war sie ganz anders, als man sie seit Jahren kennt.
Nun fand sie digital statt, was viele Nachteile mit sich führte, aber auch Vorteile. Ich habe als Fachteilnehmer den Vorteil in dem Besuch des Kongressprogramm gesehen. Hier konnte ich ungestört internationalen Größen zuhören, wie sie erzählten, wie es ihnen geht, welche Chancen die Krise ihnen geboten hat, welche Entwicklungen sie massiv zum Umdenken bringen, wie sie sich schneller ändern, als ihnen lieb ist oder doch lieb ist. Vier große Themen beherrschten die CEO Interviews, Keynotes, und Paneldiskussionen:
Kundenverhalten | Sicherheit & Hygiene | Digitalisierung | Nachhaltigkeit
Um mit dem großen Bild zu beginnen, erzählt uns Monika Wiederhold, Global Program Lead, Safe Travel Ecosystem, EVP Airlines Central and Eastern Europe at Amadeus IT Group SA vom neuen Tourismus-Paradigma:
Das sichere Reise-Ecosystem:
Das Vertrauen von Reisenden und Regierungen in die Sicherheit des Reisens wiederzugewinnen, ist der Schlüssel zur Erholung. Die aktuelle Landschaft rund um sicheres Reisen ist jedoch stark fragmentiert, fast täglich tauchen neue Ansätze auf. Um das Reisen wieder effizient zu gestalten, brauchen wir einen vernetzten Ansatz – dafür steht das Safe Travel Ecosystem. Die Schaffung von Standards, End-to-End-Technologien einschließlich digitaler Gesundheitsüberprüfung und neue Wege der Zusammenarbeit sind die Säulen dieses Ökosystems.
Was wird benötigt? Harmonisierung => Globale Standards, Digitalisierung => Flughafen-Check-in ohne Berührung, Kollaboration => ein System für die gesamte Reise.
Das ist eine große Vision, die sicherlich noch eine Weile dauern wird, aber nicht utopisch ist.
Was heißt das für das Kunden/Gästeverhalten heute?
Der touristische und inländische Gast wird zuerst reisen, bis nach einer längeren Zeit die Masse der Geschäftsreisenden reisen dürfen, da die großen Firmen die Fürsorgepflicht haben und ihr Mitarbeiter erst nach einer Impfung reisen lassen. Für die Stadthotels heißt das: vergessen Sie ihr altes Comp.-Set (Competition Set= Mitbewerberauswahl) und setzen Sie ein neues Mitbewerber-Set auf für die zukünftigen neuen Potenziale. Kämpfen Sie um den touristischen Gast! Die Gäste werden am liebsten sogenannte erdgebundene Transportmittel nutzen, um unabhängig wieder nach Hause kommen zu können. Das Erlebnis wird zum Luxus, das Restaurant, die Show wird viel enthusiastischer wahrgenommen.
Wenn die Gäste ein Hotel wählen, gelten folgende Kriterien, laut Bryan Simis, Google:
- Kann ich stornieren / Umbuchen?
- Gibt es flexible Buchungskonditionen?
- Besondere Angebote?
- Darstellung von Sicherheit und Hygienemaßnahmen
- Gibt es kontaktlose Möglichkeiten (Zahlung/Boarding/Ein-auschecken)
Zukünftig will der Gast über sein Smartphone die Kommunikation und den Aufenthalt mit dem Hotel handhaben – und zwar vor, während und nach der Reise. Im Hotel sind die analoge Handhabung mit Ein-/Auschecken, Zahlung und Rechnungsversand sowie das nicht immer freiwillige Gespräch mit der Rezeption fast eine Belastung und werden mit Sicherheit ein Wettbewerbsnachteil werden. Das führt dazu, dass die internen Kommunikationsprozesse unter den Mitarbeitern digital unterstützt werden sollten.
Andy Owen Jones, Co-Founder & CEO at bd4travel sagt: der Kunde war gezwungen alles online zu kaufen. Der Trend, Dinge online zu erledigen, beschleunigt sich. Hotels investieren in die Automatisierung, denn die Personalkosten werden steigen.
Weitere und ausführlichere Information finden Sie hier im Artikel. Dort lesen Sie z.B., wie die Hotelketten und der VDR (Verband Deutsches Reisemanagement) in Bezug auf die Geschäftsreisen auf die Pandemie reagieren. Wie die Nachhaltigkeit einen festen Bestand in der Kaufentscheidung bei Gast und Firmen hat.
Sehr gern können wir über den einen oder anderen Vortrag oder Thema telefonieren und uns austauschen. Es war eine wirklich spannende „ITB now 2021“.